Landesverband Niedersächsischer Gartenfreunde e. V.
Verfasst am 09.09.2018 um 18:00 Uhr

Niedersächsischer Integrationspreis 2018 für Kleingärtner in Osnabrück


Deutsche Scholle erhält den Preis für ein tolles Kooperationsprojekt

Strahlende Augen im Alten Rathaus in Hannover. Der Kleingärtnerverein Deutsche Scholle aus Osnabrück wurde mit dem Niedersächsischen Integrationspreis 2018 ausgezeichnet.

Vereinsvorsitzender Emil Zuleia, der den Preis entgegennahm, betonte, dass der Preis allen gehöre, die an diesem tollen Projekt mitwirken. Dazu gehören terres des hommes und die die gemeinnützige Gesellschaft für Kinder- und Jugendhilfe Outlaw gGmbH, aber besonders auch der Kleingärtnerverein Süd. Dessen Vorsitzende Anne Böer ist vor allem darauf stolz, dass das Projekt immer weiter gehe. Im August wurde der Begegnungsgartens Sonneneck eröffnet (Siehe Seite XX in dieser Ausgabe.

Emil Zuleia war sichtlich stolz, als er den Preis aus der Hand von Ministerpräsident Stefan Weil und der Integrationsbeauftragten des Landes Niedersachsen Doris Schröder-Köpf erhielt. Zuvor hatte Doris Schröder-Köpf die Laudatio gehalten. Sie sagte, der Verein Deutsche Scholle sei ein Klassiker unter den Vereinen. Selber bereits über 100 Jahre alt sei er ein Verein, in dem Integration bereits aus Tradition gelebt werde. Das habe Modellcharakter. Anpacken aus Menschlichkeit sei die Devise aller, die an dem Projekt mitwirken. Die Geflüchteten würden an die Kleingartenkultur herangeführt und würden dabei auf einer eigenen Scholle wieder ein Stück Heimat finden. Für sie wäre der Garten ein Ort, an dem Integration von Natur aus erfolgen würde, ein sicherer Rückzugsort. Hier würden sie sowohl den Verlust aber auch das Ankommen erfahren.

Der Niedersächsische Integrationspreis wurde in diesem Jahr zum vierten Mal vergeben. Neben den Osnabrückern gab es drei weitere Preisträger und einen Sonderpreis. Der Preis stand unter dem Motto „Integration in Vereinswesen und Nachbarschaft“ und war mit 6.000 Euro je Preisträger dotiert.


Musikalisch begleitet wurde der Festakt vom internationalen Chor „Unterwegs“ aus Hildesheim

Emil Zuleia nahm den Preis aus der Hand von Ministerpräsident Stefan Weil und der Integrationsbeauftragten des Landes Niedersachsen Doris Schröder-Köpf entgegen

Am Festakt in Hannover nahmen neben Emil Zuleia (re) und Anne Böer (2.v.r.) auch v.l.: Dodrivoje Stevanovic, Obmann der Anlage Burenkamp 2, Alfred Mix, Obmann der Anlage Jostdiek, Gartenfreundin Nurus Aslaner und die 2. Kassiererin Heike Kordts teil.

Der Festakt fand am 27. August im Alten Rathaus in Hannover statt. In dem voll besetzten Festsaal hatten neben den Preisträgern, der Jury und vielen Gästen auch Mitglieder der Landesregierung, so Innenminister Boris Pistorius und Sozialministerin Dr. Carola Reimann teilgenommen.

Zur Jury gehörten neben Doris Schröder-Köpf der Oberbürgermeister der Stadt Delmenhorst Axel Jahnz sowie die Vorsitzende des Vereins "Deutscher Soldat e.V" Nariman Hammouti-Reinke, die Künstlerin und Juniorpräsidentin des „KreativRegion e.V. Sabina Kaluza und Mina Salehpour, Hausregisseurin am Staats­schauspiel Dresden. Mehr als 160 Bewerbungen zeigen, wie viele niedersächsische Vereine, Initiativen und Institutionen sich für Geflüchtete und Zuwanderer engagieren und dadurch einen Beitrag zu Integration und gesellschaftlicher Teilhabe leisten.

Das ausgezeichnete Projekt der Osnabrücker Gartenfreunde ist ein Gemeinschaftsprojekt, dass anlässlich des 100. Geburtstags des Vereins Deutsche Scholle 2016 begonnen wurde. Leerstehende Kleingärten des Vereins wurden mit Hilfe der Mitglieder und durch finanzielle Unterstützung der Kooperationspartner, insbesondere der der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, hergerichtet und an syrische Flüchtlingsfamilien übergeben. Sie haben die Gärten mittlerweile übernommen und sind in den Verein eingetreten. „Durch die Unterstützung untereinander und die vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten des KGV ist eine aktive Gemeinschaft entstanden. Seit Jahren sind auch in die Vorstandsarbeit Menschen aus mehreren Nationen eingebunden“, heißt es aus der Begründung der Jury. Mehr zur Auszeichnung lesen Sie unter www.stk.niedersachsen.de.


Text und Fotos: Roemer